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Förderverein "Palais Grosser Garten"
Palais Grosser Garten Dresden
Johann Georg Starcke
erster Barockbau Dresdens
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17.04.2001 - Hotel Dresden Hilton

Aufgaben und Ziele des Fördervereins "Palais Grosser Garten" ...

...mit Reinhard Decker, Vorsitzender des Förderverein "Palais Grosser Garten"


Das Palais im Grossen Garten in Dresden – Sachsens erstes barockes Gesamtkunstwerk ...

... mit Dr. Phil. Kathrin Reeckmann, Volontärin im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

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Der Oberlandbaumeister Johann Georg Starcke (ca. 1630-1695) prägte mit seinen Bauten das Bild der kursächsischen Residenz entscheidend. Bis auf das Palais im Grossen Garten haben sich seine Bauten nicht erhalten. Starckes Hauptwerk, das Palais im Grossen Garten war der erste Barockbau Sachsens und hatte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nicht seinesgleichen. Nach seiner teilweisen Zerstörung im Jahre 1945 lag die Ruine jahrzehntelang halb vergessen mitten im Grossen Garten und doch abseits des städtischen Lebens.

Nach fast zwanzigjährigen Rekonstruktionsmassnahmen kann heute wieder ein Teil der Innenräume genutzt werden, und der Abschluss der äusseren Wiederherstellung steht unmittelbar bevor. Die Dresdner Bevölkerung nimmt regen Anteil am geschehen, vor allem, was die zukünftige Nutzung des Baus betrifft.

Auch kunsthistorisch rückte das Palais Grosser Garten in den Blickpunkt des Interesses. Im Vortrag am 17.04.2001 werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt, werden funktionale und formale Besonderheiten dieses einzigartigen Bauwerks diskutiert.

Dresden war nach dem Dreissigjährigen Krieg eine der kulturell führenden Residenzen im deutschen Reich, die ein reges Musikleben hatte und wegen ihrer prachtvollen Hoffeste bewundert wurde.

Als Hofarchitekt war Starcke vor allem damit beschäftigt, den architektonischen Rahmen für dieses Hofleben zu schaffen. Dass die Festarchitekturen nicht, wie sonst allgemein üblich , aus ephemeren (kurzlebigen) Materialien, sondern aus Stein errichtet wurden, war eine lokale Besonderheit, die aus der kulturellen Tradition des kursächsischen Hofes resultierte und die mit dem Zwingerbau Pöppelmanns Anfang des 18. Jahrhunderts ihren krönenden Abschluss finden sollte.

Bereits am Anfang seiner Karriere konnte Starcke bei mehreren Projekten Erfahrung in der Anlage derartiger Festarchitekturen sammeln.

Einer der Bauten des Lusthauses im Italienischen Garten, entstand in direktem paragone (Konkurrenz) zu einem anderen deutschen Bauvorhaben, was vom hohen Anspruchsniveau der kursächsischen Festarchitektur zeugt.

Sein Hauptwerk, das Palais im Grossen Garten, ab 1676 errichtet, ist als Summe seiner künstlerischen Erfahrung und v. a. als Produkt seiner Frankreichreise zu bezeichnen. In der dezidierten Internationalität seiner Formensprache markiert es einen Wendepunkt im Werdegang des Architekten, der sich von einem vornehmlich an der italienischen Cinquecento-Architektur orientierten Frühwerke löste und eine eigenständige Synthese der verschiedenen zeitgenössischen Architekturkonzepte entwickelte.

Dass Starcke sich bereits dem Prinzip des barocken Gesamtkunstwerks annäherte, bezeugen die auf den Aussenbau abgestimmte Innenausstattung und der Entwurf des umliegenden Gartens, der sehr genau auf das Palais Bezug nimmt. K.R.