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Dresdner Schloss
Denkmalschutz
Marcolinisches Vorwerk

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15. Februar 1994 - Hotel Dresden Hilton

Ehrenkolloquium für das Ehrenmitglied des Gottfried Semper-Clubs Prof. Dr. Hans Nadler in Würdigung seines umfassenden Eintretens für die Erhaltung und Bewahrung von Denkmalen unserer Stadt Dresden und im Land Sachsen...

 


... mit Dr. Ing. Glaser, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsens und Landeskonservator , Dipl. Ing. Arch. Müller, Leiter des Staatshochbauamtes IV Dresden und Dipl. Ing. Mallwitz, freischaffender Denkmalpfleger
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Entwicklung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsens

1945  Wiederaufnahme der Arbeit durch Dr. Walter Bachmann, Landesdenkmalpfleger, Dr. Walter Hentschel, Kunsthistoriker, Dr. Hans Nadler, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, und eine Sekretärin

1982   13  wissenschaftliche Mitarbeiter, insgesamt 22 Mitarbeiter

1989   23 wissenschaftliche Mitarbeiter, insgesamt 37 Mitarbeiter

1993   insgesamt 58 Mitarbeiter, darunter 43 wissenschaftliche Mitarbeiter

Mit Dekret vom 29. Juni 1894 wurde die königliche Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler geschaffen. Mit Verfügung vom 29. September 1917 erfolgte die Umbenennung der Königlichen Kommission in Landesamt für Denkmalpflege, ohne jedoch die Einrichtung des Landesamtes zu vollziehen. Am 10. August 1920 war die Neuorganisation des Landesamtes abgeschlossen, am 01.09. 1929 trat Landeskonservator Dr. Bachmann sein Amt an. Bis 1958 existierte das Landesamt für Denkmalpflege Sachsens, obwohl der Freistaat bereits 1952 aufgelöst worden war. Als Arbeitsstelle Dresden des Zentralen Instituts für Denkmalpflege der DDR wurde die Arbeit de facto im Sinne eines Landesamtes nach 1958 weitergeführt. Am 1. Oktober 1993 wurde das Landesamt für Denkmalpflege Sachsens restitueirt, am 17. Januar 1994 der sächsische Landeskonservator in sein Amt eingeführt.

Dr. Glaser

Das Baugeschehen am Dresdner Schloss

Im Januar 1985 begann der planmässige Wiederaufbau des Dresdner Schlosses.

Damals unter der Regie der Aufbauleitung "Kulturhistorische Bauten", jetzt eingeflossen in das Staatshochbauamt Dresden I.

Bis zur Währungsunion wurden 15 Mio. Mark der DDR verbaut, seit 01.07.1990 ca. 115 Mio. DM. Damit wurde weitestgehend die erste Bauetappe mit Westflügel, Nordflügel (West und Ost), Hausmannsturm, Bärengarten- und Zwischenflügel Nord fertiggestellt.

Als erste Leistung zur bildkünstlerischen Ausgestaltung sind drei Giebel mit Sgraffiten und der Nordwest-Wendelstein im Grossen Schlosshof rekonstruiert worden.

Dieses Jahr sind vorerst 15 Mio. DM im Haushalt vorgesehen, es wird jedoch gehofft, dass der Freistaat noch weitere 15 Mio. DM zur Verfügung stellen kann. Hierbei sind vorallem die Leistungen am Seitenflügel- westlicher Teil im Rahmen der 2. Bauetappe zu sehen, um den Anschluss zur Fertigstellung des Hotels "Taschenbergpalais" zu ermöglichen.

Eine neue Schlossausstellung im 1. OG des Georgentores wird die Dresdner und ihre Gäste überraschen. Dabei soll der Zugang zum Hausmannsturm über das Georgentor mit geöffnet werden.

In diesem Zusammenhang wird auch zum deutschen Kattholikentag, Ende Juni 1994, der Durchgang zwischen Kathedrale und Schloss begehbar sein. In der bisher gesperrten Schlosstrasse wird man zeitweilig  (am Wochenende) vom Fussweg aus den Fortgang des Schlossaufbaues beobachten können.

L. Müller

Der Wiederaufbau und die Geschichte des Marcolinischen Vorwerks

Marcolinisches Vorwerk, um 1764 als Eisen-, Schmelz- und Gusswerk des Dresdner Hauptzeughauses errichtet, erlangte mit der Neuanlage einer der wichtigsten Verkehrsbedingungen Dresdens nach dem Osten, der Bautzener Strasse, in den Jahren 1783 bis 1786 zunehmende wirtschaftliche Bedeutung.

Graf Carmillo Marcolini, der in Dresden u. a. die Ämter des Generaldirektors der Kunstakademie, des Direktors der Porzellanmanufaktur, des Oberstallmeisters und des Königlich Sächsischen Kabinettministers bekleidete, erwarb das Anwesen 1785.

Er betrieb hier eine landwirtschaftliche Forschungsanstalt, die sich mit dem Anbau von Orangen-, Zitronen- und Maulbeerbäumen befasste.

Nach dem Tod des Grafen Marcolini wechselte das Vorwerk mehrfach den Besitzer, in dessen Ergebnis das Anwesen zahlreiche An- und Umbauten erfuhr. Seit 1931 befand sich das Grundstück im Besitz der Familie des Kaufmanns Albin Junghanns. Das für Dresden kulturhistorisch bedeutende und unter Denkmalschutz stehenden Bauwerk wurde durch die neue Eigentümerin "Marcolins Vorwerk GdbR", die es 1991 erwarb, umfassend restauriert. Durch originaltreue Wiederherstellung des Gesamtensembles und historischer Details, verbunden mit modernster Funktionalität, wurde damit ein kulturhistorisches Kleinod Dresdens erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

C. P. Mallwitz