Der Theaterplatz in ist
Bauplatz geworden. Sempers zweites Opernhaus - die
„dritte“ Semperoper - ist
im Wiedererstehen.
Die Welt und mit
ganz besonderer Anteilnahme die Dresdner sieht der Wiedereröffnung
dieses Hauses mit freudiger Erwartung entgegen, doch
dieser Bau, eine empfindliche Lücke im
Theaterleben der Kunststadt, er lässt im gleichen Maße die unvergesslichen
Erinnerungen erlebten Kunstgenusses jener wach werden, die das Haus
noch kannten. als die festliche Architektur das musikalische Erlebnis
umrahmten und den ruhmvollen Klang auf diejenigen übertrug, die nur
noch seine äußere Hülle als makabres Zeichen sinnloser Zerstörung
vorfanden.
Dem Wiederaufbau der Semperoper
ging eine lange konzeptionelle Entwicklung voraus, für die drei
Entwurfsphasen charakteristisch waren, deren unterschiedliche
Prinzipien aus den vielfältigen Konflikten und Problemen herrührten,
die der Wiederaufbau und die Nutzung eines den Funktionsansprüchen
des 19. Jahrhunderts unterliegenden Theaterbaus von hohem Denkmalwert
auslösten. Erste Studien zum Wiederaufbau, die in den Jahren
1953/54 entstanden, bauten auf einem Erweiterungsprojekt aus dem Jahr
1937 auf, wobei der Bau unter Verwendung historischer Stilmittel
erweitert und der Zuschauerraum in Anlehnung an die originale Fassung
mit nur 3 Rängen aufgebaut werden sollte. Studien und Entwürfe der
Jahre 1965-1970, die zunächst von theaterfunktionellen Überlegungen
ausgingen, mit denen ein neuer, nach funktionellen Gesichtspunkten entwickelter Zuschauerraum in Vorschlag gebracht
wurde, fanden noch einem Wettbewerb in Varianten ihre Fortsetzung,
in denen versucht wurde, mit modernen lnnenraumlösungen und Bauergänzungen
der Aufgabe gerecht zu werden.
Bedenken, die aus der Konfrontation
von klassischer und moderner Gestaltung die Harmonie des Bauwerkes
beeinträchtigten, sowie wenig zufriedenstellende akustische
Ergebnisse ließen von einer Weiterführung dieser Konzeptionen
Abstand nehmen.
Nach Wiederaufnahme der Projektierungsarbeiten im
Jahre 1975 kamen Entwürfe, die sich mit einer 3-Ranglösung der
Gestaltung des historischen Raumes anlehnten und die Bauerweiterung
unter Verwendung von Motiven des Semperbaus vorsahen, wieder dem
Original näher.
Mit dem im gleichen Jahr unterbreiteten Vorschlag,
durch eine funktionelle und stilistische Trennung des Programms den
Semperbau im Inneren und Äußeren weitgehend in seiner originalen
Form zu erhalten und moderne Funktionsgebäude vom historischen Bau
getrennt zu errichten, wurden die in den vorausgegangenen
Konzeptionen enthaltenen Widersprüche einer Lösung zugeführt.
Modellmessungen
bestätigen als Konsequenz der Wiederaufnahme der ehemaligen
Raumstruktur die Übereinstimmung mit der Akustik des alten Raumes.