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Dresdner Neumarkt
Gesellschaft Historischer Neumarkt. e.V.

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13. März 2001 im Hotel Dresden Hilton

Wiederaufbau Neumarkt...

... mit Gunter Just, Bürgermeister für Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Dresden sowie dem Vorstand der Gesellschaft Historischer Neumarkt.
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Neumarkt heisst heute – Farbe bekennen

Nach der Zerstörung ging in Dresden ein wertvolles historisches Platzgefüge mit angrenzenden Strassenbildern verloren. Die Trümmerbeseitigung bis 1960 führte nochmals zu wesentlichen Verlusten von historischen Details. Einige wurden bei der Sprengung der Rampischen Strasse mit persönlichem Einsatz Einzelner geborgen. Eine Kartierung einer Vielzahl von Fassaden ist erhalten.

Die Situation ist aus den Veduten von Canaletto in ihrer freundlichen barocken Atmosphäre vorhanden. Die Entscheidung der polnischen Städtebauer in den endvierziger Jahren führte zum historischen Wiederaufbau von Danzig und Warschau. Das Ergebnis des Warschauer <<Königschlosses überzeugt von der Richtigkeit der damaligen Entscheidungen. Ca. 50 Jahre danach könnte mit der Wiederherstellung des Erscheinungsbildes des historischen Neumarktes durch die Rekonstruktion städtebaulicher Strukturen, Dachlandschaften und Strassenfronten ein ähnliches Ergebnis erreicht werden.

Mit dem Aufbau des Hotels Dresdner Hof, heute Hotel Dresden Hilton, rückte die Idee der zukünftigen Bebauung um die zum Wiederaufbau vorgesehene Ruine der Frauenkirche in eine sehr aktive Phase. 1985 entstanden Entwürfe von der Leitlinie des Städtebaus 1970 "... im Bereich Neumarkt ist der Städtebau unter Berücksichtigung der Wiedererrichtung von Leitbauten in naher Zukunft vorzubereiten.." Dabei waren als Leitbauten das Hotel de Sax, British Hotel, Hotel Stadt Rom, Jüdenhof, Dinglingerhaus, Cosel-Palais etc. ausgewählt.

Die Wohnbebauung Münzgasse entstand auf der Grundlage unterschiedlichster Fassadengestaltung auf der Basis eines monilithischen Erdgeschosses und der differenzierten Gestaltung der Obergeschosse unter Verwendung des Wohnungsbautyps WBS 70. Eine Dachlandschaft, unterschiedliche Gaupengestaltung und Staffelung der Gebäude auf kleinstem Raum zeigt erste Verwirklichungen der damaligen Möglichkeiten der Dresdner Architektenverantwortung.

Mit der nahegerückten Fertigstellung der Frauenkirche in der äusseren Gestalt bis 2004 wird diese damals durch 1989 nicht weitergeführte Baustrategie wieder ins Blickfeld gerückt. Die erreichten gesellschaftlichen Chancen geben der Möglichkeit einer maximalen Rekonstruktion des beschriebenen Gebietes Raum.

Workshops, Einbeziehung internationaler Architekten, Bürgerdiskussionen, Kenntnisnahme von Ergebnissen der Aufbauarbeit zerstörter Städte in den Altbundeswländern fordern eine klare philosophische Haltung über die Machbarkeit der Vorstellungen des Einzelnen.

Im Frühjahr 1999 gründete sich aus dieser Verantwortung heraus die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. In ihr haben sich Architekten, Historiker, Denkmalpfleger, Kunsthistoriker, Juristen und andere engagierte Bürger versammelt. In einem gemeinsamen Clubabend vernahmen wir das Grundanliegen: rekonstruierte Frauenkirche und rekonstruierter Neumarkt gehören zusammen.

Vom Grunde her gab es Übereinstimmung und differenzierte Unterstützung. Der Workshop der sächsischen Landeshauptstadt Dresden veranstaltet durch das Dezernat Stadtentwicklung, hat neueste Ergebnisse vorgestellt.

Dresden ist international gesehen eine der am meisten geliebten Städte Europas, der ganzen Welt.

Deshalb ist das überdurchschnittliche Engagement seiner Einwohner, aber auch ehemaliger Einwohner und Weltbürger zu verstehen.

Der Zeitpunkt, wo Bürger noch eigenen Erleben dieses historischen Stadtteils aufbringen, ist kurz vor zwölf Uhr. Die 1945 10jährigen sind jetzt ca. 60 Jahre älter. "Der Geist unserer Zeit verfolgt andere Schwerpunkte." Es ist nicht unbestritten, dass aus den Kutschen der Veduten Canalettos heute moderne Kraftfahrzeuge geworden sind und der Fussgänger durch mobile städtische Einrichtungen schneller ortsveränderlich ist.

Die gemeinsamen Bemühungen unterschiedlichster Ausgangspunkte fordern moralische Anerkennung und sind begründbar.

Die Neumarktarchitektur zu einem Erlebnis werden zu lassen, fordert höchste Sensibilität und Einsatz aller

Das die Stadt als lebendiger Organismus den finanziellen Aufwand entlohnt, sehen wir an dem Ergebnis Semperoper.

Allerdings geht dort das Gerücht, dass viele Besucher mehr als das Museum, als die Bildungseinrichtung zu Kenntnis nehmen.

Seit einigen Monaten schätzen sich Dresdner Bürger glücklich, das Cosel-Palais in seiner äusseren Gestalt wieder nahe der Frauenkirche zu finden.

Es ist für viele Touristen und Einwohner zu einem interessanten Begegnungszentrum geworden. Dabei wird jedoch deutlich, dass das Bemühen der Dresdner um eine Fassadenarchitektur nicht reicht, sondern die notwendige Funktion der ehemaligen Bebauung dringlichst mit zurückgegeben werden muss und das Detail bis hin zur Innenraumbeleuchtung nicht vernachlässigt werden dürfen.