Liebe Freunde
des Gottfried Semper-Club,
wenige Tage vor
dem 123. Todestag Gottfried Sempers darf ich Ihnen
eine lang vorbereitete Überraschung ankündigen. Wir treffen uns am
Dienstag, dem
7. Mai 2002,
19:30 Uhr
zu unserem nächsten
Clubabend im
Club-Hotel
Herr
Prof. Gerd Uecker, München,
designierter
Intendant Staatsoper Dresden Semperoper,
ist Gast unseres
Mai-Treffens.
Wir möchten Herrn
Prof. Uecker an diesem Abend ein freundliches GLÜCK AUF !
entgegenbringen
und wollen uns und die Wirkungsweise des Gottfried
Semper-Clubs Dresden e.V. vorstellen.
Im Mittelpunkt der
Begegnung werden mit Interesse Ausführungen zur Vita unseres Gastes, die
Herausforderung Dresden/ Semperoper und Fragen hinsichtlich der heutigen Theaterästhetik
unsere Neugierde wecken. Ich wünsche allen
Beteiligten einen guten erinnerungswürdigen Clubabend.
Mit freundlichen
Grüßen
Klaus F.W. Tempel Vorsitzender 01/02 |
Prof.
Gerd Uecker
wurde am 15. September 1946 in München
geboren.
Nach dem Abitur begann er ein Studium an der Münchner Musikhochschule
in den Fächern Klavier, Musikpädagogik und Dirigieren. Ab 1969 Tätigkeit
als Solorepetitor am Opernhaus Köln. 1970 erhält er einen Lehrauftrag
am Rheinischen Musikkonservatorium Köln im Fach Oper. Später
wird er 1973 zum
Musikdirektor und Leiter der Opernabteilung des Südostbayerischen Städtetheaters
Passau berufen.
1979 wechselt Gerd
Uecker an die Bayerische Staatsoper München als Direktor des
Musikalischen Bereichs. Es folgt: 1982 Leiter des Intendanzbüros,
1988 Künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertreter des
Intendanten, 1993 Interimistischer Künstlerischer Leiter der
Staatsoper München, Sept. 1993 Operndirektor der Bayer. Staatsoper München.
2000 erfolgte die Berufung zum Intendanten der Sächsischen Staatsoper
Dresden Semperoper ab Spielzeit 2003.
Lehrtätigkeit: Venedig
(Fondazione Levi); Konservatorium Peking; Musikhochschule Stuttgart;
Honorarprofessur an der
Bayer. Theaterakademie und Hochschule für Musik und Theater in München. Bei einem Besuch in München
war meine Verwunderung groß, als plötzlich beim Betrachten der
Feldherrenhalle, am Odeonsplatz, mir vom Gebälk ein Sachsenwappen
zublinzelte. Näher besehen gibt es die vielfältigsten Verknüpfungen
der Metropolen. Politisch waren die Wettiner immer interessiert, die
Landespolitik durch Heirat zu stärken. Dabei spielten auch die Musen
eine beste Plattform für die Häuser mit dem großen "W " am
Namensanfang. Präsentation der Macht und Sammlerleidenschaft führten
zu den großartigsten Sammlungen der Welt. Ähnlich sind sich die Länder
auch heute. Und da fällt mir die Musikpflege ein. Der Sachse Wagner
hier, der Bayer Strauss da.
Auch die Interpreten haben die Besonderheit der Kunstpflege genossen.
Betrachten wir die letzten 50 Jahre nach dem 2. Weltkrieg. Von Orff`´s
Antigonae bis zur Strauss-Pflege. Die Großen gingen an die Staatsoper München
und öffneten sich ihre Welttkarriere. Namen wie: Goltz, Teschemacher, Böhme,
Aldenhoff, Herrmann, Pflanzl, Frick nicht zu vergessen die GMD´s Kempe,
Keilberth, oder die Regisseure Arnold und Herz. Unvergessen die u.a.
Gastverpflichtungen von Schreier und Adam auch Frau Dr. Behrens, trotz
Kalten Krieges. Das Münchner Opernhaus ist wenige Jahre älter. Nach
dem Brand von 1825 baute Leo v. Klenze das Theater nach Plänen von Karl
v. Fischer wieder auf. Auch
der 2. Weltkrieg hinterließ im Stadtzentrum ein zerstörtes Haus, das
1963 aufgebaut mit "Die Frau ohne Schatten" eröffnet wurde.
Tristan, Meistersinger, Rheingold und Walküre gingen erstmals in München
über die Bühne. Die Verdi-Renaissance begann 1926 für Deutschland in
diesem Haus.
Dresden wetteiferte mit großem Erfolg . Der Münchner Strauss gab allein
9! Uraufführungsrechte nach Dresden. Die Uraufführung des
"unspielbaren" Tristan und Isolde erfolgte 1865 mit dem
Dresdner Sängerehepaar Malwina und Ludwig Schnorr v. Carolsfeld. So
gibt es auf allen Gebieten der Kultur eine starke Bindung der beiden Städte.
Dem designierten Intendanten, Gerd Uecker, wünschen wir für den
Dresdner Lebensabschnitt ein herzliches: toi, toi, toi ....
PROVIDENTIAE MEMOR
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