Dokumentenarchiv

Dresden, Gemäldegalerie
Semper und seine Schüler
 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15. Mai 1987    

Gedanken zum "Semperbild" in unserem Club

Mit der Gründung des Gottfried Semper-Club und dem ersten Vortrag von Prof. Dr. sc. techn. Kurt Milde am 26. Juni 1981 zum Thema „Gottfried Semper als Architekt, Theoretiker und revolutionärer Demokrat und die schöpferische Aneignung seines progressiven Erbes“ wurde in regelmäßigen Folgen dem Anliegen und der Person des Architekten Gottfried Sempers nachgegangen.

Dem Namensgeber unseres Clubs soll auch weiterhin durch Referate und Detailbetrachtungen zu Vergleichwerken des 19. Jahrhunderts besonders in Dresden Beachtung geschenkt werden.

Als Anregung soll hierbei die Dresdner Wirkungszeit Gottfried Sempers von 1834 bis 1849 dienen sowie spätere Bauten in der Stadt.

Am 30. September 1834 erfolgte die Vereidigung als „Professor der Architektur und nächsten Vorstand der Bauschule bei der Königlichen Akademie der bildenden Künste zu Dresden“. Am 9. Mal 1849 verläßt er die Stadt Dresden nach aktiver Teilnahme an der Revolution, Leitung des Barrikadenbaues in der Wilsdruffer Gasse und Kommandant der Barrikade Nr. 13 in der Waisenhausstraße. 

Die theoretischen Schriften Gottfried Sempers haben unbestritten ihren Platz in der Architekturgeschichte gefunden. Viele seiner Bücher können auch heute noch Anregungen geben zum Verständnis der Architektur und der Umsetzung der Planung in die Praxis. Hiervon sollen
wenige genannt werden:

- „Die Anwendung der Farben in der Architektur und Plastik“: In: "Sammlungen von Beispielen aus den Zeiten des Altertums und Mittelalters": Dresden, 1836. 

- "Die formelle Gesetzmäßigkeit des Schmuckes und dessen Bedeutung als Kunstsymbol": Zürich, 1856, und erschienen in: KS, Berlin und Stuttgart. 

- "Bemerkungen zu des M. Vitruvius Polio zehn Bücher der Baukunst": erschienen in: KS, Berlin und Stuttgart,1884. 

- "Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder praktische Ästhetik": Ein Handbuch für den Techniker, Künstler und Kunstfreunde. 2 Bde., München, 1878/79.

Über Semper 

- Mütterlein, Max Georg: Gottfried Semper und dessen Monumentalbauten am Dresdner Theaterplatz. Diss. Dresden. TH, 1913. Zugl. in: Neues Archiv für Säd,s. Geschichte und Altertumskunde. Dresden. 34. 1913

- Monteuffel, Claus Zoege von: Die Baukunst Gottfried Sempers. Diss. Freiburg i. B. 1952 (Maschinenschr.) mit Anhang (=Monteuffel-Verzeichnis; abgekürzt MV)

Diese Obersichten sollen den Grundstein für weitere Gespräche über den Architekten und Theoretiker G. Semper in unserem Club bilden. Mit diesem Wissen um die baukünstlerischen Werke in unserer Stadt und den Einfluß Sempers in der Baugeschichte des 19. Jahrhunderts sollte sich in unserem Club eine recht interessante Arbeitsatmosphäre gestalten.

Übersicht aus „Gottfried Semper, Zeichnerischer Nachlaß an der ETM Zürich“ laufende Nummerierung aus dem Monteuffel-Verzeichnis 

50 Straßendekoration zum 80. Geburtstag König Antons am 27. 12. 1835 in Dresden
51 Sockel zum Denkmal Friedrich August I. im Zwinger 1835
52 Forumsprojekte Dresden 1835-1846
53 Gestaltung der Antikensäle im Japanischen Palais Dresden 1836
56 Materni-Spital in Dresden (1945 zerstört) 1837-1838
58 I. Königliches Hoftheater (1869 abgebrannt) 1838-1841
59 Villa Rosa 1839
60 Dresdner Synagoge (1938 zerstört) 1838-1940
62 Ladenvorbau Elimayer 1840
64 Houpesches Haus 1841
72 Cholera-Brunnen (Postplatz) 1843
77 Grabmal Carl Maria v. Weber 1844
80 Entwurf für eine Schule in Dresden-Blasewitz (später Teil des Rathauses) 1844
81 Entwurf für die Freimaurerloge 1844
86 Palais Oppenheim an der Bürgerwiese (1945 zerstört) 1845-1848
89 Gemäldegalerie, Museumsentwürfe und Zwingerprojekt 1836-1846
90 Grabmal der Familie Oppenheim Trinitatisfriedhof 1849
196 Das Neue Hoftheater  II 1871-1879