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   Dokumentenarchiv

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Die Augustusbrücke zu Dresden im Schnee. Zweite Hälfte 1990er Jahre

Gotthardt Kuehl
Impressionismus

Katholische Hofkirche vom Theaterplatz. Dresden. 1901

4. Mai 1993  -  Spezialführung durch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Gemäldegalerie Neue Meister

Gotthardt Kuehl und das Dresdner Stadtbild ... 

... mit Frau Dr. Neidhardt
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Die Werke des gebürtigen Lübeckers Gotthardt Kuehl (1850 – 1915) sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil öffentlicher Gemäldesammlungen der Bundesrepublik Deutschland sowie mehrerer europäischer Länder. Immer wieder tauchen seine Werke im Kunsthandel auf, und das Interesse an seinen Bildern scheint seit etwa 30 Jahren ungebrochen.. Um so mehr verwundert es, dass es seit der im Jahre 1917 vom Sächsischen Kunstverein Dresden organisierten grossen Kuehl-Gedächtnisausstellung keine zusammenhängende Präsentation seiner Werke mehr gegeben hat. Die Würdigung Gotthardt Kuehls als führender Vertreter der ersten deutschen Impressionisten-Generation neben Max Liebermann und Fritz von Uhde wurde lange erwartet, sowohl an seinem Geburtsort, dem er Zeit seines Lebens eng verbunden war, als auch in der Stadt seines späten, überaus fruchtbringenden zwanzigjährigen Wirkens.

Diese erste umfassende monographische Ausstellung zu Leben und Werk des Malers, Akademielehrers und Ausstellungsgestalters bietet im Zusammenhang mit dem ausstellungsbegleitenden Katalog einen Überblick über die Gesamtheit seines malerischen Werkes und gibt Einblicke in sein breites kunstpolitisches und pädagogisches Tätigkeitsfeld. Vermittelt wird dieses Bild anhand von 77 Gemälden sowie über 40 Pastellen und Zeichnungen  aus 25 deutschen Museen und Privatsammlungen.

Gotthardt Kuehl kam bereits 1867 nach Dresden, um an der Königlichen Kunstakademie zu studieren. Vor deren Konservatismus floh er 1870 nach München und wurde dort Schüler von Wilhelm von Diez. Daneben sammelte er Erfahrungen im Umfeld des Leibl-Kreises, wandte sich jedoch Mitte der 1870er Jahre zunächst der gründerzeitlich-modischen Rokokomalerei im Stile Meissoniers und Fortunys zu. Im Jahre 1879ging Kuehl für zehn Jahre nach Paris, wo sowohl der französische Naturalismus und Impressionismus als auch die Bekanntschaft mit Liebermann entscheidend auf ihn wirkten. Bereits von Frankreich aus, vor allem aber nach seiner Rückkehr nach München, engagierte sich Kuehl stark für die Vermittlung des französischen Impressionismus und Plainarismus nach Deutschland. Schliesslich folgte er 1895 dem Ruf der Dresdner Kunstakademie, wo er bis an sein Lebensende als Professor für Genremalerei lehrte. Besondere Verdienste hat er sich hier als Erneuerer der Akademie und des Dresdner Ausstellungswesens erworben. Als zentrale Figur des Dresdner Kunstlebens zwischen 1895 und 1915 wirkte Kuehl bahnbrechend für das Aufblühen der Stadt zu einem neuerlichen Zentrum der bildenden Künste in Deutschland sowie für die Entwicklung einer, in unterschiedlichen Richtungen sich entfaltenden, lokalspezifischen Dresdner Malerei. Nicht zuletzt hat er durch sein eigenes Oeuvre innerhalb der Malerei des deutschen Impressionismus einen deutlichen Akzent gesetzt. 

Uta Neidhardt