Die Kraszewski-Gedenkstätte, eine Einrichtung des Instituts und Museums
für Geschichte der Stadt Dresden, wurde 1960 in Gemeinschaftsarbeit
mit dem Literaturmuseum „Adam Mickiewicz“ Warschau eingerichtet.
Die Gedenkstätte gibt einen Einblick in die polnische
Geschichte und Kultur im 19. Jahrhundert und bewahrt in lebendiger
Weise die Erinnerungen an die vielfachen geistig-kulturellen
Beziehungen zwischen Dresden und Polen. Drei Ausstellungsräume dienen der Darstellung des
Lebens und Schaffens von J. I. Kraszewski. Sie sind mit zeitgenössischen
Möbeln und Kunstwerken ausgestattet, die durch eine Auswahl von
Büchern,
Reproduktionen und aufschlußreiche Zitate ergänzt werden. Besonders
wird die bedeutende Rolle Kraszewskis beim Kampf um die nationale
Einheit des polnischen Volkes gewürdigt. Von dem vielseitigen Schaffen
Kraszewskis werden vor allem seine Romane vorgestellt, die den
Beziehungen zwischen Sachsen und Polen zur Zeit August des Starken und
seines Sohnes gewidmet
sind. Den polnischen Emigranten, die nach den
Aufständen von 1794, 1830/31,
1848 und 1863 ihre erste Zufluchtsstätte in Dresden fanden, ist ein
weiterer Ausstellungsraum gewidmet. Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten,
die dem Besucher hier in Wort und Bild nahegebracht werden, gehören
Tadeusz Kosciuszko, höchster Heerführer der Volksarmee beim Aufstand
des polnischen Volkes 1794 und der Dichter Adam Mickiewicz, der in Dresden
den dritten Teil seines dramatischen Meisterwerkes „Totenfeier“
schrieb.
|